5 Pumpen, Kooperation

Frauenpower

Das Fünf-Pumpen-Projekt wurde mit der Installation der Systeme bei Maria Lorena Montealegre, Ivania Orozco und Rosario Mendieta fertiggestellt.

Die letzten drei Pumpen – wir setzten bei diesem Fünf-Pumpen-Projekt die Grundfos SQF 5A-7 ein – teilen sich Landwirtschaftsproduzentinnen: Maria Lorena Montealegre, Ivania Orozco und Rosario Mendieta. Bemerkenswert ist, dass keine der Frauen von dem Projekt abgesprungen ist, hingegen viele der interessierten Männer.

Maria Lorena

Maria Lorena, die wir als erste vorstellen, hatte unerwartet Schwierigkeiten mit dem Bohrloch. Gewöhnlich werden in dem ländlichen Nicaragua Bohrlöcher von Hand gegraben und ausgeschachtet. Die Handarbeit aber funktionierte nicht mehr, weil sich unter dem Bohrloch ein Haufen Steine befand. Maria Lorena beauftragte kurzerhand eine Firma, die maschinell das Loch bohrte. Das Bohrloch des Brunnens ist 44 m tief geworden. Die Wassersäule des Brunnens beträgt 11 m. Am 21. März 2021 signalisierte Maria Lorena dem Ingenieur Benito Rodriguez, dass er mit der Installation beginnen könne. 

Bei strahlendem Sonnenschein schafft die Pumpe, 4.850 Liter Wasser pro Stunde aus dem Brunnen zu holen. Das gibt pro Tag mehr als 30 m³ Wasser. Maria Lorena braucht das Wasser für ihre knapp 90 Rinder – etwa 70 Liter pro Rind. Und sie braucht es für die Bewässerung eines Feldes von einem Manzana (0,7 Hektar), worauf sie Maralfalfa (Napiergras, auch Elefantengras genannt) als Viehfutter anbaut. Bis zu drei Mal pro Jahr kann Maria Lorena das Maralfalfa ernten und – so schätzt sie – eine Ernte von 100 bis 120 Tonnen einfahren. Die Jahresernte reicht aus, um ihre 87 Rinder während der trockenen Sommerzeit zu füttern. Das Pumpsystem erfüllt damit im ersten vollen Betriebsjahr ein wichtiges Projektziel: Die Wasser- und Nahrungsversorgung ist für alle Rinder 12 Monate im Jahr gesichert.

Ivania Orozco

Ivania Orozco lebt mit Ihrem Mann und einem 5jährigem Kind auf der Finca Santa Gertrudys. Zwei Männer beschäftigt sie auf der Finca, die 60 km nördlich von Leon in der Gemeinde Las Lomas liegt. In dieser Gemeinde ist kein Netzstromaggregat vorhanden, daher musste vorher das Wasser aus dem Brunnen mit Hilfe einer Diesel-Motor-Pumpe geholt werden, was Zeit und Geld gekostet hat. Mit der jetzigen Solarpumpe kann bei strahlendem Sonnenschein mehr als 30 m³ pro Tag gefördert werden. Das ist Wasser genug für die 150 Rinder, die Ivania Orozco und die 3 Männer versorgen müssen. Zusätzlich baut Ivania auch auf zwei Manzana Viehfutter an, Taiwan (ein Schilfgras) und das in Nicaragua übliche Maralfalfa.

Rosario Mendieta

Rosarios Pumpe braucht das Wasser nur aus 20 m Brunnentiefe zu schöpfen: Je geringer die Wassertiefe, desto mehr Wasser kann gefördert werden. Das Wasser wird zur Bewässerung für eine Fläche von 0,5 Manzana genutzt, auf der Rosario verschiedene Früchte und Gemüsesorten anbaut. Zudem will Rosario zusätzlich 1.500 Teakholzbäume (Tectona grandis) anpflanzen. Eine großartige Idee!

Ursprünglich war der Teakholzbaum in dem Gebiet zwischen Indien und Laos zu finden, inzwischen ist er überall in den Tropen zu Hause. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Teakholzbaum somit auch in Lateinamerika (Argentinien, Ecuador, Honduras und auch Nicaragua) eingeführt. Der Brockhaus schreibt: „Sein Holz ist hart, sehr dauerhaft und termitenfest; es fühlt sich wachsig an (durch seinen Kautschukgehalt), ist gelb bis dunkel goldbraun. […] Teakholz ist ein vielseitig verwendetes Edelholz.“

In der pazifischen Region befand sich ehemals ein tropischer Trockenwald, der jedoch durch die landwirtschaftliche Nutzung nur noch in Restbeständen besteht. Der Wald musste dem Zuckerrohr- und Baumwollanbau weichen. Rosario trägt ihren persönlichen Anteil dazu bei, durch Anzucht von Teakholzbäumen die pazifischen Region zu renaturieren.