Autor: Solarwerkstatt

Solarkocher für Ibungila

Eigentlich beginnt die Geschichte unseres Solarkochers schon 1995, als wir in einem Wahlpflichtkurs Natur und Technik mit dem Bau eines Kochers begannen. Den Bauplan hatte ich zuvor in der Seglerzeitschrift “Palstek” entdeckt und gleichzeitig über seine Einsatzmöglichkeiten gelesen. Auch unser Kocher sollte einmal in Afrika zum Einsatz kommen. Der Zufall wollte es, daß uns noch während der Bauphase David Kyungu begegnete. Er ist freier Journalist und pendelt zwischen seinem Heimatland Tansania und seiner Wahlheimat Hamburg. Gleichzeitig ist er “Botschafter” der Secondary School seines Heimatdorfes Ibungila und sieht sofort die Chance einer Zusammenarbeit zwischen beiden Schulen. Der Solarkocher soll der “Aufhänger” werden. Ein weiterer Zufall will es, daß David Kyungu die Möglichkeit hat, einen Container mit Hilfsmaterialien nach Tansania zu schicken. Der Solarkocher wird fertiggestellt, verladen und geht auf die Reise. Wir bauen einen zweiten Kocher in Hamburg und planen gleichzeitig die Reise nach Tansania. David erzählt vor den Schülern von seiner Heimat, berichtet auch von den Grenzen der Einsatzmöglichkeiten eines Solarkochers in den Bergen Süd-Tansanias, macht uns aber auch Mut, den Kocher im Gepäck zu …

Solarstrom für Ibungila

Tansania, Southern Highlands, 70 Kilometer nördlich vom Malawisee. Es ist Mittag, die Sonne steht senkrecht und scheint erbarmungslos herab. Die Gegenstände werfen keinen Schatten mehr. Äquatorialafrika, 1600 Meter hoch. In der Ferne kündigen grummelnde Gewitter die Regenzeit an. Es ist Oktober, und es hat seit April nicht mehr geregnet. Die Erde ist ausgetrocknet, der feinkörnige, fruchtbare Boden vulkanischen Ursprungs wird vom Wind aufgewirbelt. Der Staub legt sich auf alles. Auf die zerschlitzten Blätter der Bananenstauden, auf die Kaffesträucher und auf die Hütten der Nyakyusa. So heißt der Stamm, der im südlichen Hochland Tansanias auf den Hügeln um die Stadt Tukuyu siedelt. Noch heute bezeugen Befestigungsanlagen, in Straßenkarten als “German Colonial Style Building” ausgewiesen, auf der höchsten Erhebung der Stadt deutsche Kolonialgeschichte. 8 km entfernt von Tukuyu, in traumhaft schöner Umgebung, von 2900 Meter hohen Bergen umgeben, liegt das Dorf Ibungila inmitten von Bananenwäldern. Wir erreichen es über einen holperigen Feldweg, der von Tukuyu hinabführt. Der Unkundige hat Schwierigkeiten, die Dorfgrenzen auszumachen. Doch nur selten verirrt sich ein Fremder in diese Gegend. Das Dorf Ibungila ist …