„Ich bin froh, dass es durch das Projekt Agua es Vida mehr Bauern gibt, die ökologisch anbauen und dadurch die Umwelt schonen.“
Heliodoro wohnt mit seiner Familie in der Gemeinde La Ceiba. Er ist 51 Jahre alt. Heliodoro ist Besitzer einer Finca von acht Manzanas (1 Manzana = 0,7 ha). Sein Brunnen ist 8 m tief, mit einer Wassersäule von 4 m. Das ist der Brunnen mit der niedrigsten Brunnentiefe aller 10 Bauern.
Das Pumpensystem hat eine Solarleistung von 4 x 190 W = 760 W. Nach der Installation im Oktober ist eine Wasserdurchflussmenge von 3,2 m3/h gemessen worden. Das Pumpensystem von Heliodoro födert das meiste Wasser. Heliodoro leitet die Gruppe der 10 Bauern: Productore Agroecológicos (Öko-Bauern-Gruppe) nennt sich die Bauerngruppe jetzt.
„Schon als Kind – ich war sieben Jahre alt – habe ich an der Baumwollernte teilgenommen“ sagt Heliodoro. Als Heliodoro Jugendlicher war, hat er Landwirtschaftsmechanik gelernt und mit der Viehzucht begonnen.
Heliodoro hat auch als Jugendlicher an dem Kampf gegen die Somoza-Diktatur teilgenommen, ist also ein „alter“ Sandinist. Bis jetzt hat er 30 Jahre Erfahrung als Bauer. Er baut Mais, Soya und Gemüse an und kann mit Obstbäumen umgehen.
„Tito kenne ich durch die ATC (Asociación de Trabajadores del Campo, Gewerkschaft der Landarbeiter) und erst durch Tito konnte ich mit der Agrarökologie beginnen, vorher kannte ich das Thema Agrarökologie nicht! So arbeite ich seit drei Jahren mit Tito und Maria José zusammen. Maria José ist auch ein Mitglied der ATC. Sie unterstützt das Projekt Agua es vida mit weiteren Ausbidungsprogrammen sowie Tropfbewässerungsschläuchen,“ berichtet Heliodoro.
Heliodoro glaubt ganz gewiss, dass die meisten Krankheiten im Westen Nicaraguas mit der intensiven Anwendung von giftigen Pestiziden – vor allem während des Anbaus von Baumwolle – zu tun haben, „daher wollen wir die Methoden, die durch das Projekt Agua es Vida vermittelt werden, anwenden“, sagt Heliodoro. „Wir verwenden nun organische Abfälle und gewinnen damit organischen Dünger. So erreichen wir gesunde Ernten und ein gesundes Leben“.
„Ich bin froh, dass es durch das Projekt Agua es Vida mehr Bauern gibt, die ökologisch anbauen und dadurch die Umwelt schonen“, stellt Heliodoro fest, und „ich finde es wichtig, dass unser Projekt Agua es Vida durch Tito, die IHK und Enicalsa begleitet wird, damit man später nicht nur die Nachhaltigkeit, sondern auch die Folgen des Projekts messen kann, d.h., wie erfolgreich im ökonomischen Sinn die Bauern geworden sind.“
Heliodoro ist überzeugt, dass sich die Wirtschaftssituation der zehn Bauern entscheidend für die kommenden Jahren verbessern wird, in etwa so, wie es bei Juan de Dios schon geschehen ist.
Und er sagt auch: „Mir hat auch die Installation der Pumpsysteme gefallen. Ich finde gut, dass die solarbetriebene Pumpe recht einfach zu handhaben ist. Eigentlich muss man das System nicht mehr anfassen: sobald die Sonne scheint, geht es an; sobald die Sonne untergeht, geht es aus!“
Nachtrag
Heliodoro pumpt täglich von 07:00 Uhr bis 16.30 Uhr. Dabei gewinnt er pro Tag 32 m³ Wasser aus seinem nur 8m tiefen Brunnen; genug, den Nachbar mit zu versorgen. Heliodoro betreibt ein Tropfsystem, ein Schlauch ist 90m lang, 12 Schläuche liegen parallel. Das ergibt 2880 Tropfstellen (wir haben gemessen: am Ende der Schläuche ist die Tropfrate unwesentlich niedriger als am Anfang der Schläuche). Er baut Sandias und Pipian an, zusätzlich wachsen noch Papayas auf seinem Feld. Seine Söhne unterstützen ihn, wenn sie nicht zur Schule müssen.
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