10 Pumpen

Ramona Elizabeth Ruíz Arauz

„Mit dem neuen Pumpsystem arbeitet Antonio fast den ganzen Tag und hört einfach nicht auf“, erzählt Elizabeth uns lächelnd.

Elizabeth ist Landwirtin in der Gemeinde La Arenera von La Ceiba, León. Sie ist 41 Jahre alt und besitzt zweieinhalb Manzanas fruchtbares Land (1 Manzana = 0,7 ha). Neben der Tätigkeit auf ihrer Finca arbeitet sie bei der Firma Yazaki (diese ist in einer Freihandelszone in der Umgebung von León, mehr als 3500 Arbeiter), in der sie schon zehn Jahre arbeitet. „Es gibt drei Schichten, zum Beispiel beginne ich zurzeit um 14:30 Uhr und beende die Arbeit um 22:25 Uhr. Mein Schwiegersohn nimmt mich auf seinem Motorrad mit nach Hause, da er auch dort arbeitet,“ berichtet sie uns.

Sie hat drei Töchter und einen Sohn, Oferman, der der Zweitjüngste und Abiturient ist. „Zwei Töchter und der Sohn sind schon verheiratet und ich haben vier Enkelkinder.“ Elizabeth selbst wohnt und lebt gemeinsam mit ihrem Mann Antonio und ihrer Tochter Alison auf der Finca. Das Mädchen ist 11 Jahre alt und geht in die fünfte Klasse der Grundschule. „Nächstes Jahr beendet sie die Grundschule und hat große Pläne. Sie will an der UNAN in Managua Ernährungswissenschaften – wie ihre Cousine Grethel – studieren. Wir unterstützen sie und dieses Projekt hilft uns dabei so sehr, das könnt Ihr Euch kaum vorstellen“ erklärt uns Elizabeth, während ihr eine Freudenträne über die Wange kullert.

Ihr Ehemann Antonio übernimmt die Arbeiten auf dem Feld. „Der Mann ist sehr aktiv und jetzt mit dem neuen System kommt er und geht er. Er arbeitet fast den ganzen Tag und hört einfach nicht auf“, erzählt sie uns lächelnd. „Zusätzlich hilft er noch Osmar Ruiz auf seinem Hof, da Osmar in Managua arbeitet.“

Früher säten sie nur im August eine Mais- und eine Weizenernte, deren Zyklus drei Monate beträgt. „Mit dem neuen System werden wir jetzt im Sommer säen können. Wir möchten Pipian, Maiz chilotero und Kochbananen, von denen wir schon 100 kleine schöne Stauden haben, pflanzen.“

Der Brunnen des Bauernhofes ist 24,5 Meter tief und hat eine Wassersäule von 2,16 Metern. ENICALSA hat ein solares Pumpensystem mit einer Leistung von 760 Watt installiert. Elizabeth erzählt: „Das System ist sehr leicht zu bedienen, ich drehe nur an einem Schalter und schon habe ich Wasser. Da es sehr viel geregnet hat, benutzen wir das System zurzeit nicht, um die Pflanzen zu bewässern, sondern für den täglichen Verbrauch im Haushalt.“

„Nach dem Sonnenaufgang haben wir Wasser und am Nachmittag schaltet das System sich von selbst ab. Am Mittag haben wir am meisten Wasser, da es mit mehr Sonnenkraft gepumpt wird.“

Nachbarschaftshilfe unter „Solar“bauern; v. links: Rolando, Valentin und Antonio

„Wir werden sehen, wie wir Oferman unterstützen, damit er weiter studieren kann. Ich konnte die sechste Klasse der Grundschule nicht beenden und deshalb möchte ich, dass es ihm anders ergeht. Oferman hat es gefallen, an der Installation der Solarmodule teilzunehmen. Er wird sich anstrengen, seinen Vater auf dem Hof zu unterstützen, um dann später vielleicht Landwirtschaft zu studieren.“

„Mit diesem System werden wir vieles verbessern. Zuerst Gott, dann der IHK und ENICALSA möchte ich für diese Pumpe danken, die wir nicht vernachlässigen werden und die uns helfen wird voranzuschreiten.“

Neben dem Getreide und Gemüse besitzt die Familie noch Hasen, Schweine, Truthähne und Hühner. Sie verfügen über Obstbäume und bereiten sich jetzt auf die ersten Erfahrungen mit der Sommersaat vor. Der Acker ist schon für die Saat von Mais und für die Pflanzung von Chilote, Pipián und Chiltomo bestellt. Sie sind Nachbarn des Landwirtes Osmar Ruiz, der auch ein Pumpensystem des Projektes „Agua es vida“ hat.

Links: Ofermann; in der Mitte: Manuelito de Jesus Giron Lopez; Rechts: Antonio

Nachtrag

Die Stauden der Kochbananen, die Ramona Elizabeth gepflanzt hat

Am 15.12.2016 sprach Ramona Elizabeth von „100 kleinen schönen Stauden“, die sie pflanzen möchte. Wir sehen am 10.02.2017 die Kochbananen, die sich prächtig entwickelt haben. Zusätzlich baut die Familie hochwertiges Gemüse an, wie Paprika, Chilote, Pipián und diverse Kräuter. Ofermann – Elizabeths Sohn – liebt es, mit den Kräutern zu experimentieren. Er wohnt auch auf der Finca, abseits in einem kleinen Haus. Was er studieren möchte? Er weiß es noch nicht – aber er liebäuglelt mit der Landwirtschaft. Antonio und Ofermann wollen die Feldbewässerung ausdehnen. Sie haben genug Wasser, es reicht auch für den Nachbarn. Sie schätzen, dass ihnen die Solarpumpe 600 bis 800 US$ pro Jahr einbringt – sie lassen bei dieser Schätzung Vorsicht walten, da sie noch nie mit so einem System gearbeitet haben.