Alle Artikel in: Nicaragua

Der Mann mit dem gelben Helm ist Valentino, der Mann ohne Kopfbedeckung (rechts) ist Genaro. Die beiden sind die „Techniker der Gruppe“.

Genaro Marcial Reyes

„Dieser Wald sollte ein Naturschutzgebiet sein – als Erbe für meine Enkelkinder!“ Genaro lebt mit seiner Familie in der Ortschaft Las Parcelas nahe La Ceiba. Die Familie, die mit ihm auf der Finca wohnt, besteht aus zehn Mitgliedern: seiner Frau, zwei Töchtern, zwei Schwiegersöhnen und vier Enkelkindern. Alle bearbeiten das Land. Die Finca hat 8 Manzanas Land (1 Mz = 0,7 Hektar), 6 Mz davon hat Genaro für einen kleinen Wald genutzt, der aus Bäumen besteht, die in Nicaragua vom Aussterben bedroht sind. Genaro meint, dass „dieser Wald ein Naturschutzgebiet sein sollte, als Erbe für meine Enkelkinder“. Im Nordosten hat die Finca einen Fluss, der ganzjährig Wasser führt. Das ist für die Familie von großem Vorteil: Ihr Brunnen trocknet nicht aus. Genaro ist aktiv in der evangelischer Kirche und hat eine wiederkehrende Sendung in einem localen Fernsehsender (Canal 49). Er studiert Theologie in El Salvador, noch in diesem Jahr schließt er sein Studium ab. „Der Abschluss meines Studiums und das Projekt „Agua es Vida“ sind die besten Lehren meines Lebens“, sagt Genaro. „Ich habe an dem …

Rolando Pérez Hernández

“….ein Pumpsystem, das mich unabhängig vom Regen macht“ Rolando wohnt in der Gemeinde La Arenera in der Nähe von León. Er ist 64 Jahre alt und hat eine gesamte Anbaufläche von 23 Manzanas (1 Mz = 0,7 Hektar). Davon werden 15 Manzanas an einen anderen Bauern, der Erdnüsse anbaut, verpachtet. 8 Manzanas bearbeitet Rolando gemeinsam mit seiner Familie. Sie baut Yuca, Mais und Gemüse an und züchtet Kühe und Schweine. Die Familie besteht aus 8 Mitgliedern, 2 davon sind Enkelkinder: José Miguel und Luis Enrique, 5 und 6 Jahre alt. Sie sind Rolandos ganzer Stolz. In der Familie geht es jeden Tag um die zwei Enkel, die auch sehr begeistert von dem Pumpensystem und sichtlich stolz darauf sind. Rolando ist in der evangelischen Gemeinde aktiv und sagt: “Alles hat seine Zeit, jetzt ist die Zeit, in der ich mich dem Projekt von der Solarwerkstatt und der IHK widme.“ Der Brunnen von Rolando hat eine Tiefe von 26 Metern  und eine Wassersäule von 2 Metern.  Mit dem System kann Rolando ca. 16.200 Liter Wasser pro Tag für …

Paula Nubia

“Ich bin total von dem System beeindruckt, es funktioniert auch, wenn es bewölkt ist“ sagt Paula Nubia. Sie ist äußerst zufrieden mit dem solargestützten Pumpsystem. Früher hat sie mit einem Dieselmotor das Wasser gepumpt. Jetzt ersetzt die Photovoltaik den Dieselmotor – aus ökologischen Gründen. Aber nicht nur das, Paula Nubio und ihr Mann Augusto wollen auch wissen, ob sich das solargestützte Wasserversorgungssystem wirtschaftlicher als der Dieselmotor betreiben lässt. Die Motorpumpe verbrauchte 6 Liter Diesel pro Tag, die 6 Liter Diesel kosten ca. 140 Córdobas, pro Tag sind etwa 4,67 US$, da sind die Transportkosten nicht mal mit eingerechnet. Die Pumpzeit des Dieselmotors betrug 8 Stunden am Tag. Die Familie besteht aus 6 Mitgliedern, alle sind erwachsen. Paula Nubia wird vorläufig keinen Mitarbeiter einstellen, alle 6 Familienmitglieder helfen mit. Das Wasser wird ausreichen, da die Familie vor hat, in der Trockenzeit zwei Manzanas (1 Manzana = 0,7 ha) Sandias (Wassermelonen) mit Tropfbewässerung zu versorgen. „So verbrauchen wir weniger Wasser“, sagt Paula Nubia. Sie hat genug Erfahrung mit dieser Bewässerungsmethode und wird zusätzlich – außer Sandias – …

Damaso Dugley Silva

“Una gran bendición para la familia” „Ein großer Segen für die ganze Familie“, so bringt es der Landwirt Damaso Dugley Silva auf eine prägnante Form. Er meint natürlich das sprudelnde Wasser, das aus einer Tiefe von 31 Metern zu seiner Familie und zu seinen Obstbäumen und Gemüsepflanzen kommt – ausschließlich durch die Kraft der Sonne. Ein bißchen moderne Technik gehört auch noch dazu: Ein Solargenerator (950 Watt) treibt eine Grundfos-Pumpe an, die ins Grundwasser eintaucht und das Wasser an die Erdoberfläche hebt – 2,6m³ pro Stunde, 18m³ Tag für Tag. Vorbei sind die Trockenzeiten, die das Land ausdörren ließen, zumindest auf seiner 3,5 Manzana großen Anbaufläche, die eine immergrüne Insel sein wird (1 Manzana = 0,7 ha). Damaso und seine Familie bauen schon seit Jahren Obstbäume an: Orangen, Zitronen, Mango und Jocote, ein bis zu 25 m hoher Laubbaum, der eine rote Steinfrucht trägt, die reich an Vitamin C ist. Die Familie will den Obsthain auf 70% erweitern und auf die restlichen 30% der Anbaufläche hochwertiges Gemüse anbauen: Ayote (eine Kürbisfrucht), Chili und Auberginen. Damasos …

Besuch der Finca der Familie von Damaso Dugley Silva

Installation der 10 Pumpen und der 10 Solargeneratoren ist beendet!

Am 25.10.2016 ist die Installation der Pumpen und Solargeneratoren bei den zehn bäuerlichen Familien in der Umgebung Leons beendet worden. Dabei handelt es sich um ein Projekt des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), das auf Antrag der Solarwerkstatt der GS Blankenese e.V. und der Industrie- und Handelskammer (IHK) Léon initiiert und durchgeführt worden ist. Wir berichteten auf diesen Internetseiten, dass sich am 19. April 2016 Vorstandsmitglieder der IHK Léon und Vertreter der Solarwerkstatt ihre Projektvereinbarung unterzeichnet haben.  

Juan – der Kämpfer

Am 05. Mai 2006 – ziemlich genau vor 10 Jahren – haben Mitarbeiter von ENICALSA das erste solargestützte Wasserversorgungssystem auf der Finca von Juan de Dios installiert. Die Leistung des Solargenerators bestand aus 2 parallelen Strings von jeweils 4 ASE 100 W-Modulen, also 800 Watt. Die Pumpe war schon eine Grundfos-Pumpe, aber eine SP5A7, eine normale 3-phasige Netzpumpe. Sie brauchte als Vorschaltgerät einen Sinus-Wechselrichter (Solartronic SA 1500), der die Gleichspannung des Solargenerators in eine – für die Pumpe brauchbare – 3-phasige Wechselspannung umwandelte. Diese Kombination lief bis zum März 2010. Dann tauschten wir die Pumpe gegen eine moderne Grundfos SQFlex 2.5-2. Diese Pumpe nahm schon die gesamte miniaturisierte Steuerelektronik in ihrem Pumpgehäuse mit auf und ermöglichte den Motorbetrieb bei jeglichen Spannungen von 30 – 300 V Gleichspannung oder 90 – 240 V Wechselspannung. Außerhalb der Pumpe blieb nur noch der Ein/Aus-Schalter. Die acht ASE-Module bildeten den Solargenerator – bis heute.

Projektvereinbarung unterzeichnet!

Am 19. April haben Vorstandsmitglieder der Industrie- und Handelskammer (IHK) Léon und Vertreter der Solarwerkstatt GS-Blankenese e.V. ihre Projektvereinbarung unterzeichnet. Die Vertreter beider Institutionen erklären damit ihre Bereitschaft, in dem Projekt „Agua es vida – Produktivitätssteigerung und Einkommensverbesserung durch solare Feldbewässerung“ zu kooperieren. „Agua es vida – Produktivitätssteigerung und Einkommensverbesserung durch solare Feldbewässerung“ ist ein Projekt des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Das Vorhaben hat ein Gesamtvolumen von 59.176,00 €, davon trägt das BMZ 75%.

Dokumentation 2015 – Agua es vida VII

Es ist erstaunlich, was man alles über Schulprojekte erreichen kann. Die Idee, solargestützte Bewässerungssysteme als Mittel zur Produktivitätssteigerung einzusetzen, entstand 2002 – initiiert von drei engagierten Lehrern und einer Handvoll wissbegieriger Schüler aus Hamburg-Blankenese. Enicalsa entstand im Jahr 2004 als Backup-Firma für die Schulprojekte, im Jahr 2015 hat sich die Idee unter dem Namen „Agua es vida“ infolge beharrlicher Arbeit durchgesetzt.

„Agua es vida“: Ein technisches und soziales Projekt im Oberstufenprofil

Die Begrenztheit unserer fossilen Ressourcen sind ebenso Unterrichtsgegenstand wie die Ursachen der Klimaveränderung und die Entwicklungspolitik. Aber welche Schule kann schon sagen: „Unsere Schülerinnen und Schüler arbeiten seit den 90er Jahren an der Energiewende mit“? Wie kam es zum Projekt „Agua es vida“? Welche Partner braucht man dazu? Und welche curricularen Bedingungen? Wie wird und wirkt ein Schulprojekt nachhaltig?

Dokumentation 2014 – Agua es vida VI

Nicaragua hat sich den regenerativen Energiequellen verschrieben. Das war schon 2013 evident: Nicaragua erzeugt jetzt 48,4% (!!!) seines elektrischen Stroms aus regenerativen Quellen. Bis 2018 sollen es 78% der Stromerzeugung sein, bis 2020 sogar 90%. Und „Agua es vida“ ist mittenmang! Lesen Sie mehr zum Projekt in der Dokumentation für das Jahr 2014.

Dokumentation 2013 — Nicaragua im Aufwind

Nicaragua befindet sich im Aufwind, zumindest was die Energiepolitik angeht. Vor ein paar Jahren stellten wir fest: „Nicaraguas Abhängigkeit vom Öl ist extrem hoch. Kein anderes Land Zentralamerikas hat seine Energieversorgung derart ans Öl gekoppelt wie Nicaragua. Allein 74 Prozent der elektrischen Energieproduktion geschieht in thermischen Kraftwerken, die zum Betrieb der Generatoren Öl sowie Diesel verheizen“. … „Dabei hat Nicaragua fantastische Möglichkeiten, eigene Energiequellen zu nutzen und damit die Abhängigkeit vom teuer importierten Öl zu lockern. Es ist ein El Dorado für Geothermie, Wasserkraft, Wind und Sonne.“ 2008 hat sich Nicaragua aufgemacht, dieses „El Dorado“ zu nutzen: In einer furiosen und beispielhaften Aufholjagd hat das Land seine mittelamerikanischen Partner hinter sich gelassen. Die Amerikanische Entwicklungsbank (BID) nennt in einem Bericht über die Förderung Regenerativer Energien Nicaragua als zweites Land hinter Brasilien…

Reisetagebuch Nicaragua 2013 – Teil 2

Teil 2 des Reisetagebuchs aus Nicaragua. Teil 2 finden Sie hier. [slideshow] [/slideshow] Samstag 27. Juli 2013 (8. Tag in Leon, Nicaragua) Wir haben auch Samstag gearbeitet und sehr viel geschafft. Durch unsere Zeichnungen und Berechnungen konnten wir fast alles in der Firma ENICALSA vorbereiten, d. h. zurechtsägen, bohren, verschrauben usw. Am Einsatzort muss dann alles genau passen und im gleichen Winkel stehen, wie die beiden zuvor installierten PV-Module.