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Osmar Andrés Ruiz Arauz

„Früher bauten wir nur im August an und ernteten im Dezember. Man verdient so zwar, aber nicht genug. Jetzt mit dem neuen Pumpsystem werden wir auch im Sommer produzieren können.“

Osmar Andrés ist ein Landwirt der Gemeinde La Arenera, La Ceiba, León. Er ist 33 Jahre alt und besitzt eine Finca, die 4,5 Manzanas (1 Manzana = 0,7 ha) umfasst und auf der er schon seit sechs Jahren mit seinen beiden Geschwistern arbeitet. Es leben dort sechs Personen, zwei davon sind seine Neffen, die 4 Jahre und 2 Jahre alt sind. Die Geschwister haben Erfahrungen in dem Anbau von Sesam, Mais, Weizen und Obstbäumen – vor allem Orangen und Limetten.

„Ich habe mein Abitur hier in der Gemeinde abgeschlossen, bin aber danach nach Managua gegangen, um Arbeit zu finden. Da ich schon verheiratet war, musste ich früh einen Weg finden, um meine Familie zu ernähren. Ich habe zwei Söhne. Der eine ist 12 Jahre alt und hat schon sein erstes Jahr im Gymnasium abgeschlossen. Mein zweiter Sohn ist erst 4 Jahre alt, geht jedoch schon in die Vorschule. Mein älterer Sohn lernt Englisch und möchte nach dem Abitur Englisch an der Universität studieren. Zur Zeit leben wir in Managua, aber ich möchte dem Bauernhof in Zukunft mehr Zeit widmen.“

Valentin und Osmar beim Verschrauben eines T-Adapters

Derzeit arbeitet Osmar in Managua als Oberkellner in einer Diskothek. „Es ist eine schöne Arbeit, jedoch sehr ermüdend. Meine Schicht ist immer nachts von 18:00 Uhr bis 5:00 Uhr morgens.“, erzählt er uns mit einem müden Gesicht. „Das ist die Arbeit, mit der ich aktuell meine Familie ernähren kann. Der Bauernhof hat mir aber gezeigt, dass ich dort mehr machen kann. Das Auto, das ich habe, um von León nach Managua zu fahren, konnte ich durch drei Jahre Arbeit auf dem Bauernhof finanzieren.“

„Mit den Fortbildungen und dem Pumpensystem, das uns das Projekt Agua es Vida zur Verfügung gestellt hat, ändern sich die Umstände. Ich habe mich mit meinen Geschwistern geeinigt, den Bauernhof durch harte Arbeit zu verbessern. Mein Ziel ist es, die Arbeit in Managua zu kündigen und meine komplette Zeit dem Bauernhof und auch mehr meiner Familie zu widmen.“

„Ich werde auf ein Bewässerungssystem sparen. Früher bauten wir nur im August an und ernteten im Dezember. Man verdient so zwar, aber nicht genug. Jetzt mit dem neuen Pumpsystem werden wir auch im Sommer produzieren können. Ich brauche ein Bewässerungssystem, um die Produktion zu vervielfachen. Wir werden jeden Platz des Landes ausnutzen. Ich habe Obstbäume, Pipian und ich werde Ayote, Mais und Wassermelone anbauen.“

„Ich habe die Äste eines Nimbaumes, die die Module verschattet haben, entfernt. So kann das System mehr als sechs Stunden am Tag arbeiten. Wir haben es im Winter getestet und im Sommer wird es noch besser arbeiten, da wir in dieser Zeit am meisten Sonne haben.“

von links: Oferman (Sohn von Elizabet und Antonio), Osmar, Valentin (mit gelbem Helm) und Heliodoro beim Auspacken der Pumpe

Osmar erhielt ein System mit 950 Watt Solargeneratorleistung. Die höhere Leistung lässt sich auf die Tiefe des Brunnens zurückführen. Mit 29 Meter Tiefe und einer Wassersäule von 2,4 Metern zählt der Brunnen zu den tiefsten Brunnen der Landwirte des Projektes. Der Testversuch ergab eine Durchflussmenge von 2,8 m3/h.

„Ich denke, dass in drei Jahren, wenn wir den Eigenbetrag am Projekt bezahlt haben, mein Bauernhof um einiges schöner sein wird und Obstbäume, Gemüse, Hühner, einen Garten und ein gutes Bewässerungssystem haben wird. Die Produktion wird mit weniger Chemikalien stattfinden. Das sind die Ziele und mit Hilfe der anderen Landwirte werden wir es schaffen. Das wird uns ein besseres Einkommen sichern und unser Wohlbefinden auf dem Bauernhof steigern.“

„Es kostet jedes Mal eine Kraftanstrengung, morgens um sechs Uhr aus Managua zu kommen. Es bleiben mir nur 2 Stunden, um zu schlafen. Ich muss danach an den Fortbildungen und Systeminstallationen teilnehmen. Um 1 Uhr nachmittags schlafe ich noch ein bisschen und dann fahre ich um 4 Uhr wieder zur Arbeit nach Managua. Aber es lohnt sich, an dem Projekt teilzunehmen. Ich danke Gott für alle die, die das Projekt möglich gemacht haben. Sie können sich sicher sein, dass wir unseren Teil erfüllen werden.“

So verabschiedet sich Osmar, bevor er in sein rotes Auto steigt, um nach einem Tag voller Arbeit und Versammlungen mit den anderen Landwirten des Projektes Agua es vida zur nächsten Arbeit in die Diskothek nach Managua zu fahren.

Die Finca von Osmar Andrés

Juan Emiliano Castellón Tenorio

“Was sie uns hier beibringen, gefällt mir sehr – ich lerne viel dazu.“

Juan Emiliano ist Landwirt im Landkreis La Ceiba, León und 51 Jahre alt. Von Kind auf an ist er schon Landwirt und wuchs bei seinem Vater auf dem Land auf. Er hat Erfahrungen im Anbau von Baumwolle, Soja, Mais, Sesam, Gemüse und Melone.
„Ich arbeite seit 25 Jahren alleine und habe mich ganz dem Leben auf dem Bauernhof verschrieben. Auf der Finca, wo ich wohne, besitze ich zwei Manzanas (1 Manzana = 0,7 ha). Zusätzlich besitze ich sieben Manzanas und wiederun an einem anderen Ort vier Manzanas, wie du siehst, bleibt mir nicht mehr so viel Zeit. Mein Vater unterstützte mich, als ich noch klein war und sobald er mein Interesse an der Landwirtschaft bemerkte, schickt er mich nach León, um Landwirtschaft an der MIL zu studieren.“ (Instituto Manuel Ignasio Lacayo. Das MIL hat Techniker im Agrarbereich ​ausgebildet. Es existierte bis Anfang der 80 Jahre.)

„Alles was wir bis jetzt in den Versammlungen besprochen haben, ist neu für mich. Zu meiner Zeit war das anders. Die Baumwollproduktion forderte uns sehr viel ab: Einsatz von aggressiven Pestiziden, schädlich für den Boden und für uns. Im Gegensatz dazu steht das Projekt Agua es vida: Was sie uns hier beibringen, gefällt mir sehr – ich lerne viel dazu.“

„Als ich an der MIL abschloss, bin ich nach Tipitapa arbeiten gegangen. Im Gemüseanbau lernte ich viel, aber nach einer geraumen Zeit kehrte ich zu meinem Vater zurück. Das Gelernte konnte ich nun auf dem eigenen Hof anwenden.“

Auf dem Bauernhof leben seine zwei Töchter und zwei Enkel. Zwei Familien, mit insgesamt sieben Personen. Die jüngste Tochter ist 18 Jahre alt und studiert Finanzen und Buchhaltung an der Universidad de Managua. Diese Universität ist privat und es gibt sie auch in León.

Fröhliche Enkelkinder

Emiliano hat sich vorgenommen, Wassermelone, mit der er die meiste Erfahrung hat, und verschiedene Gemüsesorten in der Sommerzeit anzubauen. Dafür wird er sein Land in drei Bereiche teilen, um eine biologische Vielfalt zu gewährleisten.

„Die Pumpe hat mir schon gezeigt, dass sie genügend Druck hat. Für das, was ich säen will, liefert sie ausreichend Wasser. Da das Projekt keine Beregnungsanlage zur Verfügung stellt, werde ich per Furchenbewässerung arbeiten. Das ist nicht das Beste, aber mit der Zeit werde ich in die Micro-Sprinklerbewässerung investieren. Das Experiment bei Freddy (Valentin Martin Guido) hat mir sehr gefallen und ich werde mir dieses System zulegen.“

Emiliano investierte mehr als neuntausend Cordobas in die Vertiefung des Brunnens um 3 m. Die Vertiefung hat einen Durchmesser von ca. 20 cm, um das einwandfreie Arbeiten der Solarpumpe zu garantieren. Die Brunnentiefe beträgt 26 Meter bei einer Wassersäule von 4 Metern. Bei der Kontrolle ergab sich eine Wasserdurchflussmenge von 2,8 m3/h. Auf dem Bauernhof arbeitet die Familie Hand in Hand, stellte zusätzlich einen Arbeiter ein und der Plan Emilianos ist, noch eine Hilfskraft einzustellen.

Letzte Arbeiten am Generator. 2. von rechts: Juan Emiliano

„Ich muss mich daran gewöhnen, dass die Pumpe nicht konstant Wasser liefert. Zieht eine Wolke vorbei, sinkt der Druck. Ich denke darüber nach einen Wassertank zu installieren, um genau dies zu verhindern.“

„Wenn Clemens uns besuchen kommt, möchte ich das Micro-Sprinklersystem fertig installiert haben. Das System scheint mir bei der Bewässerung von Wassermelonen sehr effektiv, obwohl es ein bisschen mehr Wasser verbraucht als beispielsweise eine Tropfbewässerung. Die Ergebnisse werden uns darüber aufklären.“

„Ich habe die Erfahrung, dass man aus einer halben Manzana mindestens siebentausend Cordoba (ungefähr 226 €) Nettogewinn machen kann. Mit dem bis jetzt Gelernten werde ich den Hof verbessern können.“

Nachtrag

Emilianos Furchenbewässerung für seine Sandias (Wassermelonen)

Emiliano hat 370 Sandias (Wassermelonen) und 320 Pipián verdura (Kürbisart) auf eine halbe Manzana gepflanzt. Seine Pumpe liefert ihm 2,8 m³/h. Da er noch kein Tropfbewässerungssystem hat, bevorzugt er die Furchenbewässerung. Dort, wo kleine Ausbuchtungen sind (s. Foto), werden Wassermelonen wachsen. Er kann vier Ernten pro Jahr machen und jetzt rechnet er pro Ernte mit 400 US$ Gewinn. Die Familie besitzt auch 14 Rinder. Als Viehfutter benutzt Emiliano Sesam, Mais und Maisblätter.

José Heliodoro Reyes Silva

„Ich bin froh, dass es durch das Projekt Agua es Vida mehr Bauern gibt, die ökologisch anbauen und dadurch die Umwelt schonen.“

Heliodoro wohnt mit seiner Familie in der Gemeinde La Ceiba. Er ist 51 Jahre alt. Heliodoro ist Besitzer einer Finca von acht Manzanas (1 Manzana = 0,7 ha). Sein Brunnen ist 8 m tief, mit einer Wassersäule von 4 m. Das ist der Brunnen mit der niedrigsten Brunnentiefe aller 10 Bauern.

Das Pumpensystem hat eine Solarleistung von 4 x 190 W = 760 W. Nach der Installation im Oktober ist eine Wasserdurchflussmenge von 3,2 m3/h gemessen worden. Das Pumpensystem von Heliodoro födert das meiste Wasser. Heliodoro leitet die Gruppe der 10 Bauern: Productore Agroecológicos (Öko-Bauern-Gruppe) nennt sich die Bauerngruppe jetzt.

„Schon als Kind – ich war sieben Jahre alt – habe ich an der Baumwollernte teilgenommen“ sagt Heliodoro. Als Heliodoro Jugendlicher war, hat er Landwirtschaftsmechanik gelernt und mit der Viehzucht begonnen.

Heliodoro hat auch als Jugendlicher an dem Kampf gegen die Somoza-Diktatur teilgenommen, ist also ein „alter“ Sandinist. Bis jetzt hat er 30 Jahre Erfahrung als Bauer. Er baut Mais, Soya und Gemüse an und kann mit Obstbäumen umgehen.

Heliodoro (rechts) und Professor Tito (links), der Leiter des Ausbildungsprogramms

„Tito kenne ich durch die ATC (Asociación de Trabajadores del Campo, Gewerkschaft der Landarbeiter) und erst durch Tito konnte ich mit der Agrarökologie beginnen, vorher kannte ich das Thema Agrarökologie nicht! So arbeite ich seit drei Jahren mit Tito und Maria José zusammen. Maria José ist auch ein Mitglied der ATC. Sie unterstützt das Projekt Agua es vida mit weiteren Ausbidungsprogrammen sowie Tropfbewässerungsschläuchen,“ berichtet Heliodoro.

Heliodoro glaubt ganz gewiss, dass die meisten Krankheiten im Westen Nicaraguas mit der intensiven Anwendung von giftigen Pestiziden – vor allem während des Anbaus von Baumwolle – zu tun haben, „daher wollen wir die Methoden, die durch das Projekt Agua es Vida vermittelt werden, anwenden“, sagt Heliodoro. „Wir verwenden nun organische Abfälle und gewinnen damit organischen Dünger. So erreichen wir gesunde Ernten und ein gesundes Leben“.

Heliodoro beim Interview mit 2 deutschen Weltwärts-Praktikanten, Marlene und Andreas

„Ich bin froh, dass es durch das Projekt Agua es Vida mehr Bauern gibt, die ökologisch anbauen und dadurch die Umwelt schonen“, stellt Heliodoro fest, und „ich finde es wichtig, dass unser Projekt Agua es Vida durch Tito, die IHK und Enicalsa begleitet wird, damit man später nicht nur die Nachhaltigkeit, sondern auch die Folgen des Projekts messen kann, d.h., wie erfolgreich im ökonomischen Sinn die Bauern geworden sind.“

Heliodoro ist überzeugt, dass sich die Wirtschaftssituation der zehn Bauern entscheidend für die kommenden Jahren verbessern wird, in etwa so, wie es bei Juan de Dios schon geschehen ist.

Und er sagt auch: „Mir hat auch die Installation der Pumpsysteme gefallen. Ich finde gut, dass die solarbetriebene Pumpe recht einfach zu handhaben ist. Eigentlich muss man das System nicht mehr anfassen: sobald die Sonne scheint, geht es an; sobald die Sonne untergeht, geht es aus!“

Heliodoro mit Frau und Söhnen

Nachtrag

Das Bewässerungssystem vom Heliodoro

Heliodoro pumpt täglich von 07:00 Uhr bis 16.30 Uhr. Dabei gewinnt er pro Tag 32 m³ Wasser aus seinem nur 8m tiefen Brunnen; genug, den Nachbar mit zu versorgen. Heliodoro betreibt ein Tropfsystem, ein Schlauch ist 90m lang, 12 Schläuche liegen parallel. Das ergibt 2880 Tropfstellen (wir haben gemessen: am Ende der Schläuche ist die Tropfrate unwesentlich niedriger als am Anfang der Schläuche). Er baut Sandias und Pipian an, zusätzlich wachsen noch Papayas auf seinem Feld. Seine Söhne unterstützen ihn, wenn sie nicht zur Schule müssen.

Papayas auf der Finca von Heliodoro

Gladis vor ihrem fertigen Brunnen

Gladis Rugama

„Ich glaube, ich bin in der Lage, ein Pumpensystem allein zu installieren….“ (Francisco, Bruder von Gladis)

Gladis Rugama ist eine 23-jährige Bäuerin. Sie hat eine Finca mit 3 Manzanas (1 Manzana = 0,7 ha) und einen 25 m tiefen Brunnen mit 2,5 m Wassersäule. Der Brunnen hatte am Anfang nur eine 0,5 m Wassersäule, daher war es notwendig, den Brunnen um 2 m zu vertiefen.

Galdis bewohnt die Finca gemeinsam mit ihrem Mann Elvin, der 6-jährigen Tochter, dem Bruder Francisco und ihren Eltern. Gladis ist Lehrerin, während hauptsächlich Elvin und Francisco die Finca bearbeiten. Francisco hat darüber hinaus an der Installation der 10 Pumpsysteme teilgenommen. „Mein Bruder Francisco, war nicht nur aktiv bei der Installation meines Systems beteiligt,“ sagt Gladis, „sondern auch bei den Instaltationen aller anderen Bauern. Francisco war jeden Tag früh unterwegs und hat den anderen Bauern geholfen. Er hat viel gelernt, er könnte eines der Systeme später warten oder reparieren – falls das notwendig sein sollte“. Francisco meint dazu: „Ich glaube, ich bin in der Lage, ein Pumpensystem allein zu installieren, ich würde wahrscheinlich nur die Unterstützung der Techniker von Enicalsa im elektrischen Bereich brauchen. Das Projekt Agua es Vida war für mich wie eine Schule.“

Nachbarschaftshilfe: Genaro hat die Pumpe in der Hand; Valentino trägt den gelben Helm; Antonio Valle, der Mann von Elzabeth, ist bekleidet mit einem schwarzen Hemd und der mit dem weißen Hemd ist José Francisco Rugama, der Vater von Gladis.

Nachbarschaftshilfe: Genaro hat die Pumpe in der Hand; Valentino trägt den gelben Helm; Antonio Valle, der Mann von Elzabeth, ist bekleidet mit einem schwarzen Hemd und der mit dem weißen Hemd ist José Francisco Rugama, der Vater von Gladis.

Die ganze Familie nimmt an der Arbeit auf der Finca teil, wobei Gladis nur an den Wochenenden Zeit für die Finca findet, auf der es Kühe, Schafe und Schweine gibt. Die Familie baut neben Gemïuse auch Mais sowie Sorghum an. Sorghum ist eine Getreideart und bildet eine Nahrungsgrundlage für Menschen in den ariden Gebieten unserer Erde.

Auf einer Anbaufläche von 20 m x 65 m wird Paprika, Pipian, Tomaten, Papaya, Bohnen und Marango (dient als Frischfutter für Rinder) angebaut. Dabei spielt die Beregnungsanlage eine grosse Rolle. Die Beregnungsanlage wird direkt an den Wasserschlauch angeschlossen. „Mit diese Methode haben wir bis jetzt gute Erfahrung gemacht,“ sagt Francisco, „wir können die ausgewählte Anbaufläche ausreichend bewässern. Wir sind der Meinung, dass wir damit noch 0,75 Manzana bewässern könnten, wir wollen das in der Trochenzeit erproben“.

Die Beregnungsanlage in Aktion

Die Beregnungsanlage in Aktion

Francisco mit dem Beregnungssystem

Francisco mit dem Beregnungssystem

Nachtrag

Pro Tag brauchen die Runder von Gladis rund 7m³ Wasser

Gladis baut Paprika, Mais, Tomaten, Pipian und Papaya an. Sie erfährt durch ihren Bruder Francisco großartige Unterstützung. Francisco liebt das bäuerliche Leben und hat sich die Pumpe ganz zu eigen gemacht. Er experimentiert gern und das Projekt „Agua es vida“ nennt er „seine Schule“. Auf der Finca leben 95 Rinder, davon sind 28 noch Kälber. Francisco fährt Tag für Tag nach Leon und verkauft dort ca. 100 Liter Milch. Pro Liter bekommt er 15 Cordoba, das sind etwa 0,45 €. Die Rinder saufen pro Tag rund 7m³ Wasser, da bleibt noch genug für die Pflanzen übrig, die auf 0,75 Manzana wachsen.

Pipian auf der Finca von Gladis

Der Mann mit dem gelben Helm ist Valentino, der Mann ohne Kopfbedeckung (rechts) ist Genaro. Die beiden sind die „Techniker der Gruppe“.

Genaro Marcial Reyes

„Dieser Wald sollte ein Naturschutzgebiet sein – als Erbe für meine Enkelkinder!“

Genaro lebt mit seiner Familie in der Ortschaft Las Parcelas nahe La Ceiba. Die Familie, die mit ihm auf der Finca wohnt, besteht aus zehn Mitgliedern: seiner Frau, zwei Töchtern, zwei Schwiegersöhnen und vier Enkelkindern. Alle bearbeiten das Land. Die Finca hat 8 Manzanas Land (1 Mz = 0,7 Hektar), 6 Mz davon hat Genaro für einen kleinen Wald genutzt, der aus Bäumen besteht, die in Nicaragua vom Aussterben bedroht sind. Genaro meint, dass „dieser Wald ein Naturschutzgebiet sein sollte, als Erbe für meine Enkelkinder“. Im Nordosten hat die Finca einen Fluss, der ganzjährig Wasser führt. Das ist für die Familie von großem Vorteil: Ihr Brunnen trocknet nicht aus.

Genaro ist aktiv in der evangelischer Kirche und hat eine wiederkehrende Sendung in einem localen Fernsehsender (Canal 49). Er studiert Theologie in El Salvador, noch in diesem Jahr schließt er sein Studium ab. „Der Abschluss meines Studiums und das Projekt „Agua es Vida“ sind die besten Lehren meines Lebens“, sagt Genaro. „Ich habe an dem Projekt teilgenommen, weil ich etwas Neues lernen wollte, ohne anfangs zu wissen, dass auch ich ein Pumpsystem bekommen kann. Das Pumpsystem hat mein Lebensweise verändert“.

Zur Zeit baut die Familie Pipian, Paprika, Tomaten und Chili an. Dazu wird sie auch eine halbe Manzana Sandias in der Trockenzeit anbauen. Genaro hat eine Tropfbewässerug, mit der er schon früher das Feld mit einem elektrischen Motor von einem halben PS bewässert hat. Nun ist es an dem solargestützten Pumpsystem angeschlossen. Früher hat Genaro dafür 160 Córdobas im Monat bezahlt.

Professor Tito hat Studenten und Studentinnen der Universität mitgebracht. Hier sieht man eine Studentin, die mit einem Vielfachmessgerät die Spannung zweier Module überprüft.

Professor Tito hat Studenten und Studentinnen der Universität mitgebracht. Hier sieht man eine Studentin, die mit einem Vielfachmessgerät die Spannung zweier Module überprüft.

Genaro hat einen 20jährigen Sohn, der zur Zeit im Instituto Nacional Tecnológico de Administración y Economía (Technologisches Nationalinstitut für Verwaltung und Wirtschaft) Landwirschaftsverwaltung studiert. Zusammen mit der Erfahrung seines Sohnes und Titos Ausbildung will Genaro seine Finca verbessern. „Durch Titos Ausbildungensreihe habe ich gelernt, wie man ökologisch anbauen kann“.

Genaro wurde von Valentino für das Projekt Agua es vida rekrutiert und hat an allen Installationen teilgenommen. Dadurch hat Genaro viel gelernt und technische Erfahrungen gesammelt, so dass die anderen Bauern ihn gemeinsam mit Valentino als „Techniker der Gruppe“ genannt haben. Genaro hat 60 Arbeitsstunden in die Installationen investiert. Die technischen Hinweise des Projektassistenten Nestor (Mitarbeiter von ENICALSA) halten die Bauern nach Aussagen von Genaro als besonders wertvoll und nützlich.

„Unser Ziel wird sein, gesunde Produkte anzubauen und zu ernten. Wir werden auch Blumen anpflanzen, um damit unsere Fincas und Häuser zu verschönern“, sagt Genaro und bedankt sich herzlich bei der Industrie- und Handelskammer, bei ENICALSA  und den Sponsoren des Projekts.

Nachtrag

Genaro zusammen mit seinem Enkel auf seiner Finca

Genaro baut auf dem 1. Feld seit Beginn der Trockenzeit Chili und Mais an. Mit Chili wird eine Paprikaart bezeichnet, die den Cayennepfeffer liefert. Die getrockneten Früchte des Chilis werden wiederum als Chillies bezeichnet. Jede Woche erntet er 35 Kisten der Frucht – das ganze Jahr über. Nach 2 Jahren gönnt er dem Feld eine Ruhepause. Auf dem 2. Feld baut er Mais und Ayote an. „Mais und Ayote“, sagt Genaro, „ergänzen sich“. Auf dem 3. Feld will er Bananen und Pipian pflanzen. Er bewässert eine Manzana. „Das Wasser versiegt nie“, meint Genaro. Der Brunnen ist 11 Meter tief und hat in der Regel eine Wassersäule von 4m. Er schätzt den Mehrertrag, den er allein durch seine Pumpe erzielt, auf 2000 bis 2500 US$ pro Jahr. Seinen Umsatz macht er aktuell durch den Verkauf der Chilifrüchte. Genaro hat schon die 300 US$ in einen Fonds zurück gezahlt, zu denen die 10 bäuerlichen Familien sich verpflichtet haben. Sie zahlen den Betrag 3 Jahre lang, so daß er sich auf 900 $ summiert.

Die Chili-Pflanzen auf der Finca von Genaro

Rolando Pérez Hernández

“….ein Pumpsystem, das mich unabhängig vom Regen macht“

Rolando wohnt in der Gemeinde La Arenera in der Nähe von León. Er ist 64 Jahre alt und hat eine gesamte Anbaufläche von 23 Manzanas (1 Mz = 0,7 Hektar). Davon werden 15 Manzanas an einen anderen Bauern, der Erdnüsse anbaut, verpachtet. 8 Manzanas bearbeitet Rolando gemeinsam mit seiner Familie. Sie baut Yuca, Mais und Gemüse an und züchtet Kühe und Schweine. Die Familie besteht aus 8 Mitgliedern, 2 davon sind Enkelkinder: José Miguel und Luis Enrique, 5 und 6 Jahre alt. Sie sind Rolandos ganzer Stolz. In der Familie geht es jeden Tag um die zwei Enkel, die auch sehr begeistert von dem Pumpensystem und sichtlich stolz darauf sind.

Rolando ist in der evangelischen Gemeinde aktiv und sagt: “Alles hat seine Zeit, jetzt ist die Zeit, in der ich mich dem Projekt von der Solarwerkstatt und der IHK widme.“

Der Brunnen von Rolando hat eine Tiefe von 26 Metern  und eine Wassersäule von 2 Metern.  Mit dem System kann Rolando ca. 16.200 Liter Wasser pro Tag für seine Kühe und für eine halbe Manzana Land fördern. Er wird dort 16.000 Maispflanzen anbauen und geht davon aus, dass er mit der solarbetriebenen Pumpe in ca. 60 Tagen etwa 32.000 Maiskolben ernten kann. Pro Maiskolben rechnet er mit 1 Córdoba. Wenn alles gut geht, bringt ihm die Ernte der Maiskolben 32.000 Córdobas, das sind ca. 1.100 US$. „Ich habe vor, zwei Ernten in der Trockenzeit einzufahren“ sagt Rolando.

Vor dem Absenken der Pumpe

Vor dem Absenken der Pumpe

Das System sei eine neue Erfahrung für ihn: “Mein Ziel ist es, mit Hilfe des Pumpsystems die Lebensbedingungen meiner Familie zu verbessern”. Daher will Rolando in der Trokenzeit auch Sandias (Wassermelonen) anbauen. „Vorher hatte ich mich nicht getraut, die Sandias in der Trokenzeit anzubauen. Ich hatte nicht so ein Pumpsystem, das mich unabhängig vom Regen macht“. Rolando hofft, mit seinem Pumpsystem die Produktion um ca. 50%  steigern zu können.

Rolando war schon bei der Vorbereitung des Projekts und bei den Ausbildungskursen immer präsent. Er  hat auch an den technischen Lehrgängen teilgenommen und bei der Installation seines Systems war er selbstverständlich dabei. Rolando hat auch bei der Installation der Systeme von Adán de la Concepción, Osmar, Damaso und Gladis mitgeholfen.

“Mit dem Gewinn wollen wir unsere jüngste Tochter, die Lehrerin ist, helfen, damit sie weiter an der Uni studieren kann“, sagt  Rolando.  „Das ist auch ein Traum von unserer Familie, daher sage ich: Danke an Clemens und an alle, die dazu beigetragen haben, dass ich auch im Sommer Wasser fördern kann.“

Ein Pumpsystem - unabhängig vom Regen!

Ein Pumpsystem – unabhängig vom Regen!

Nachtrag

Nachdem Rolando Ende Januar etwa 32.000 Maiskolben geerntet hat, ist nun Ayote an der Reihe. Ayote ist eine Pflanzenart aus der Familie der Kürbisgewächse. Die Vermehrung erfolgt ausschließlich über Samen. Kurz vor unserer Ankunft hat Rolando 200 Samenkörner ausgesät. Er erwartet pro Samen 5 bis 6 Früchte.

Das Sprinklersystem von Rolando

Rund um ihn herum sind Großbauern, die ihm zu schaffen machen. Die Großbauern bewässern  mit großkalibrigen Pumpen, 20 Stunden am Tag. Dadurch senken sie den Grundwasserspiegel vorübergehend ab, sodass Rolandos Pumpe automatisch abschaltet. Rolando bekommt nicht das Wasser, das er gern haben möchte. Notfalls muss er den Brunnen nochmals vertiefen. Rolando setzt Sprinklerbewässerung ein, würde aber lieber ein Tropfbewässerungssystem haben. „Das ist effizienter“ sagt er. Demnächst will er sich eins kaufen.

Auch die Rinder und Pferde von Rolando profitieren von der neuen Pumpe und dem Solargenerator

Paula Nubia

“Ich bin total von dem System beeindruckt, es funktioniert auch, wenn es bewölkt ist“ sagt Paula Nubia.

Sie ist äußerst zufrieden mit dem solargestützten Pumpsystem. Früher hat sie mit einem Dieselmotor das Wasser gepumpt. Jetzt ersetzt die Photovoltaik den Dieselmotor – aus ökologischen Gründen. Aber nicht nur das, Paula Nubio und ihr Mann Augusto wollen auch wissen, ob sich das solargestützte Wasserversorgungssystem wirtschaftlicher als der Dieselmotor betreiben lässt. Die Motorpumpe verbrauchte 6 Liter Diesel pro Tag, die 6 Liter Diesel kosten ca. 140 Córdobas, pro Tag sind etwa 4,67 US$, da sind die Transportkosten nicht mal mit eingerechnet. Die Pumpzeit des Dieselmotors betrug 8 Stunden am Tag.

Kurz vor der Fertigstellung der Montage

Kurz vor der Fertigstellung der Montage

Die Familie besteht aus 6 Mitgliedern, alle sind erwachsen. Paula Nubia wird vorläufig keinen Mitarbeiter einstellen, alle 6 Familienmitglieder helfen mit.

Das Wasser wird ausreichen, da die Familie vor hat, in der Trockenzeit zwei Manzanas (1 Manzana = 0,7 ha) Sandias (Wassermelonen) mit Tropfbewässerung zu versorgen. „So verbrauchen wir weniger Wasser“, sagt Paula Nubia. Sie hat genug Erfahrung mit dieser Bewässerungsmethode und wird zusätzlich – außer Sandias – Mais und Süsswassermelonen anbauen. Diese Produkte erzielen in der Trockenperiode einen hohen Preis.

Mit dem Gewinn der Produktion will Paula Nubia als erstes die Raten für das Bewässerungssystem bezahlen. Danach würde Paula Nubia weitere Tropfbewässerungschläuche kaufen, um die Anbaufläche erweitern zu können.

Nach getaner Arbeit ist gut ruhn in Paula Nubias Papaya-Wäldchen! (abgewandeltes Sprichwort)

Nach getaner Arbeit ist gut ruhn in Paula Nubias Papaya-Wäldchen!
(abgewandeltes Sprichwort)

Nachtrag

Pipian von der Finca von Paula

Paula Nubia und ihr Mann Augusto schätzen die Mehrerträge, die ihr ausschließlich die Solarpumpe verschafft, auf 13.000 Cordoba pro Monat, das sind umgerechnet 406 €. Im Jahr wären das 4875 €. Damit sind sie die umsatzstärksten Bauern unter den 10, die in 2016 von dem Projekt Agua es vida profitieren konnten.

Paula mit ihrem Mann Augusto

1,5 Manzanas bewässern sie mit ihrer solargestützten Pumpe. Auf die konventionelle Dieselpumpe können sie noch nicht verzichten, aber die lassen sie weniger Stunden am Tag laufen. Paula und Augusto verkaufen ihre hochwertigen Gemüseprodukte in ihrem Hofladen und auf den Märkten von Leon. Sie bauen Auberginen, Pipian, Ayote und Chilote an, vorrangig Gemüsesorten, die nur zur Regenzeit wachsen, nicht zur Trockenzeit. Zur Trockenzeit können nur Solarbauern, die ihre Felder bewässern, diese Sorten anbauen und verkaufen.

Die Furchenbewässerung auf Paulas Finca

Damaso Dugley Silva

“Una gran bendición para la familia”

„Ein großer Segen für die ganze Familie“, so bringt es der Landwirt Damaso Dugley Silva auf eine prägnante Form. Er meint natürlich das sprudelnde Wasser, das aus einer Tiefe von 31 Metern zu seiner Familie und zu seinen Obstbäumen und Gemüsepflanzen kommt – ausschließlich durch die Kraft der Sonne. Ein bißchen moderne Technik gehört auch noch dazu:

Im April 2016 inspizierte eine Kommission, bestehend aus Mitgliedern der IHK und der Solarwerkstatt, die landwirtschaftlichen Produktionsstätten aller 10 Familien, so auch die Finca der Familie von Damaso Dugley Silva (2. von rechts) deren Anbaufläche zum großen Teil aus Obstbäumen besteht. Rechts neben Damaso steht in dem schattigen Obsthain Professor Tito Antón Anador.

Ein Solargenerator (950 Watt) treibt eine Grundfos-Pumpe an, die ins Grundwasser eintaucht und das Wasser an die Erdoberfläche hebt – 2,6m³ pro Stunde, 18m³ Tag für Tag. Vorbei sind die Trockenzeiten, die das Land ausdörren ließen, zumindest auf seiner 3,5 Manzana großen Anbaufläche, die eine immergrüne Insel sein wird (1 Manzana = 0,7 ha). Damaso und seine Familie bauen schon seit Jahren Obstbäume an: Orangen, Zitronen, Mango und Jocote, ein bis zu 25 m hoher Laubbaum, der eine rote Steinfrucht trägt, die reich an Vitamin C ist. Die Familie will den Obsthain auf 70% erweitern und auf die restlichen 30% der Anbaufläche hochwertiges Gemüse anbauen: Ayote (eine Kürbisfrucht), Chili und Auberginen.

Damasos Familie besteht aus fünf Personen, die jüngste Tochter ist 17 Jahre alt und geht noch zur Schule. Sie will ihr Abitur machen und dann Ärztin werden. Dafür ist sie auf die Unterstützung der Familie angewiesen.

Vorbereitung des Sicherungsseils an der Grundfospumpe

Vorbereitung des Sicherungsseils an der Grundfospumpe

Die Finca braucht noch keine fremden Mitarbeiter, die Familie ist aktiv in die Arbeit auf der Finca mit einbezogen. Damoso schätzt, dass er die Produktivität durch das System um 80% stiegern kann. Die Familie hat die Hoffnung, dass die Lebensbedingungen durch die Erträge der Feldbewässerung verbessert werden. Als erstes will sie den Lehmboden des Wohnhauses durch einen Steinboden ersetzen.

Nachtrag

Der Sohn von Damaso wird in den Brunnen herab gelassen

Und dann geschah das Unerwartete auf unserer Reise im Februar 2017: Damaso rief uns an und sagte: „Ich habe kein Wasser, die Pumpe steht.“ Sofort fuhren wir hin und wir sahen, dass Damasos Sohn schon in den 31 m tiefen Brunnen hinabgelassen wurde. Damaso war außer sich. Er schimpfte über die Großbauern, die rings um seine Finca mit 25 kW-Pumpen 20 Stunden am Tag die Felder bewässerten. Damaso befürchtete, dass das zu einer Grundwasserabsenkung führte. Er sollte Recht behalten. Tags drauf kam Hilfe. Damaso hatte ein paar Bauern zusammengetrommelt, die der Reihe nach in den Brunnen stiegen und ihn auf 2 Meter vertieften. Es dauerte 1,5 Tage. Der Brunnen erholte sich und lieferte wieder Wasser. Bis Ende März war die Aktion erfolgreich, aber uns beschlichen Zweifel, ob das die endgültige Lösung sei..

Besuch der Finca der Familie von Damaso Dugley Silva

Installation der 10 Pumpen und der 10 Solargeneratoren ist beendet!

Am 25.10.2016 ist die Installation der Pumpen und Solargeneratoren bei den zehn bäuerlichen Familien in der Umgebung Leons beendet worden. Dabei handelt es sich um ein Projekt des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), das auf Antrag der Solarwerkstatt der GS Blankenese e.V. und der Industrie- und Handelskammer (IHK) Léon initiiert und durchgeführt worden ist. Wir berichteten auf diesen Internetseiten, dass sich am 19. April 2016 Vorstandsmitglieder der IHK Léon und Vertreter der Solarwerkstatt ihre Projektvereinbarung unterzeichnet haben.

 
Hier finden Sie alle bisher veröffentlichten Berichte

Juan – der Kämpfer

Am 05. Mai 2006 – ziemlich genau vor 10 Jahren – haben Mitarbeiter von ENICALSA das erste solargestützte Wasserversorgungssystem auf der Finca von Juan de Dios installiert.

Die Leistung des Solargenerators bestand aus 2 parallelen Strings von jeweils 4 ASE 100 W-Modulen, also 800 Watt. Die Pumpe war schon eine Grundfos-Pumpe, aber eine SP5A7, eine normale 3-phasige Netzpumpe. Sie brauchte als Vorschaltgerät einen Sinus-Wechselrichter (Solartronic SA 1500), der die Gleichspannung des Solargenerators in eine – für die Pumpe brauchbare – 3-phasige Wechselspannung umwandelte. Diese Kombination lief bis zum März 2010. Dann tauschten wir die Pumpe gegen eine moderne Grundfos SQFlex 2.5-2. Diese Pumpe nahm schon die gesamte miniaturisierte Steuerelektronik in ihrem Pumpgehäuse mit auf und ermöglichte den Motorbetrieb bei jeglichen Spannungen von 30 – 300 V Gleichspannung oder 90 – 240 V Wechselspannung. Außerhalb der Pumpe blieb nur noch der Ein/Aus-Schalter. Die acht ASE-Module bildeten den Solargenerator – bis heute. Weiterlesen

Projektvereinbarung unterzeichnet!

Am 19. April haben Vorstandsmitglieder der Industrie- und Handelskammer (IHK) Léon und Vertreter der Solarwerkstatt GS-Blankenese e.V. ihre Projektvereinbarung unterzeichnet.

Die Vertreter beider Institutionen erklären damit ihre Bereitschaft, in dem Projekt „Agua es vida – Produktivitätssteigerung und Einkommensverbesserung durch solare Feldbewässerung“ zu kooperieren. „Agua es vida – Produktivitätssteigerung und Einkommensverbesserung durch solare Feldbewässerung“ ist ein Projekt des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Das Vorhaben hat ein Gesamtvolumen von 59.176,00 €, davon trägt das BMZ 75%. Weiterlesen

Dokumentation 2015 – Agua es vida VII

Es ist erstaunlich, was man alles über Schulprojekte erreichen kann. Die Idee, solargestützte Bewässerungssysteme als Mittel zur Produktivitätssteigerung einzusetzen, entstand 2002 – initiiert von drei engagierten Lehrern und einer Handvoll wissbegieriger Schüler aus Hamburg-Blankenese. Enicalsa entstand im Jahr 2004 als Backup-Firma für die Schulprojekte, im Jahr 2015 hat sich die Idee unter dem Namen „Agua es vida“ infolge beharrlicher Arbeit durchgesetzt. Weiterlesen

„Agua es vida“: Ein technisches und soziales Projekt im Oberstufenprofil

Die Begrenztheit unserer fossilen Ressourcen sind ebenso Unterrichtsgegenstand wie die Ursachen der Klimaveränderung und die Entwicklungspolitik. Aber welche Schule kann schon sagen: „Unsere Schülerinnen und Schüler arbeiten seit den 90er Jahren an der Energiewende mit“? Wie kam es zum Projekt „Agua es vida“? Welche Partner braucht man dazu? Und welche curricularen Bedingungen? Wie wird und wirkt ein Schulprojekt nachhaltig? Weiterlesen